cosee möchte seinen Mitarbeitern eine optimale Arbeitsumgebung geben. Wie sieht so eine Umgebung aus? Was ist den Mitarbeitern wichtig? Um diese Fragen zu beantworten, führen Unternehmen normalerweise Umfragen unter den Mitarbeitern durch. Anhand von Fragebögen werden ein oder zwei Mal im Jahr anonymisiert Daten zu einem vorher festgelegten Katalog von Aspekten gesammelt.
Aus mehreren Gründen passt das klassische Vorgehen nicht zu cosee:
Die Ersteller der Umfrage treffen vorab bereits eine Auswahl von Aspekten. Es kann sein, dass diese Aspekte nicht die relevanten für die Arbeitsumgebung sind. Die Mühe, zusätzliche Punkte verständlich in den Freitextfeldern einer Umfrage zu beschreiben, machen sich zu wenige der Mitarbeiter. Wir möchten unsere Arbeitsumgebung gerne kontinuierlich und schnell verändern. Dafür sind die gängigen Erhebungsintervalle zu lang. Anonymisierte Umfragen entkoppeln bewusst die Teammitglieder und das Management, aber auch die Teammitglieder untereinander. Bei unseren Verbesserungen hilft es uns, wenn wir untereinander wissen, wem welche Punkte wichtig sind und wie er sie bei cosee bewertet. Das was uns vorschwebte, passte viel mehr zu den aus Scrum oder anderen agilen Praktiken bekannten Retrospektiven. Also haben wir sie kurzerhand auf die ganze Firma übertragen. Wichtig ist dabei, dass das Vertrauen aller Mitarbeiter (auch der „Manager“) untereinander eine offene Diskussion über das Arbeitsumfeld zulässt. Jeder muss Probleme und Veränderungsvorschläge ohne Angst vor negativen Konsequenzen offen ansprechen können.
Seit wir die Firmenretrospektive 2013 eingeführt haben, treffen wir uns alle zwei Wochen, es gibt etwas Leckeres zu essen und wir sammeln Antworten zu den beiden Fragen:
Die einzelnen Punkte werden durch die Teammitglieder vorgeschlagen, diskutiert und vom Moderator auf farbigen Post-Its (grün = funktioniert, rot = nicht funktioniert) an der Wand unseres Besprechungsraums gesammelt. Wichtig ist uns, bei negativen Punkten gleich über mögliche Maßnahmen (gelbe Post-Its) nachzudenken. So bleiben die Retrospektiven konstruktiv und produktiv.
Zu Beginn der folgenden Retrospektive gehen wir die einzelnen Post-Its durch und entscheiden gemeinsam, ob die Maßnahmen abgearbeitet wurden und ob die Probleme damit gelöst oder weitere Maßnahmen nötig sind.
Bei den Themen ist von (vermeintlich) kleinen bis zu ganz großen Themen bisher alles Mögliche dabei gewesen. Beispiele:
Wir haben selbst die ganz großen Punkte angepackt. Diese Veränderungen haben unser Arbeitsumfeld in den vergangenen anderthalb Jahren stark verbessert.
Wir führen die Retrospektiven durch, um cosee weiter zu entwickeln. Mit der Zeit haben wir aber auch das Instrument „Retrospektive“ selbst weiterentwickelt:
Die regelmäßigen Firmenretrospektiven haben uns geholfen, cosee in den vergangenen anderthalb Jahren stark weiter zu entwickeln. Damit die Retrospektiven funktionieren, muss im Team ein vertrauensvoller Umgang vorhanden sein. Vertrauen ist die Basis für vernünftige Ergebnisse.