Was kommt vor dem Traumjob? Richtig, die Bewerbungsphase. Viele Jobsuchende schicken ihre Bewerbung ab oder laden sie in ein Bewerbungsportal hoch und hören dann erst mal mehrere Wochen gar nichts von der Firma. Oft gibt es nicht mal eine Eingangsbestätigung! Wieso sieht man bei einer Pizza-Bestellung den Standort des Fahrers, hat aber bei etwas so Wichtigem wie einer Bewerbung keinen Einblick, ob überhaupt schon jemand mitbekommen hat, dass man gerne einen neuen Job will? Bei vielen Bewerbungsportalen hat man als Bewerber den Eindruck, dass die Usability für die Arbeitgeberseite optimiert ist, nicht aber für den Bewerber, denn für den ist nach dem Klick auf „Absenden“ Schluss mit der User Journey.
Dieses Problem und vor allem die fehlende Transparenz für die Bewerber haben wir auch erkannt und beschlossen, dass wir anders sein wollen: Bewerberorientiert und offen. Tools, die bereits auf dem Markt sind, sind alle auf starre Hierarchien und langsame Prozesse ausgelegt. Jede Bewerbung wird zunächst in der HR-Abteilung verarbeitet und durchwandert dann mehrere Hierarchieebenen, bis sie schließlich vom zuständigen Team-Leiter abgesegnet wird. Unsere Philosophie und unser Team-Verständnis sind da ganz anders: Die Entwicklerinnen und Entwickler unserer selbstorganisierten Teams sind von Anfang an Teil des Bewerbungsprozesses. Schließlich können sie am besten entscheiden, ob ein Bewerber fachlich und persönlich ins Team passt.
Was passiert also, wenn bei cosee eine Bewerbung eingeht? Selbstverständlich gibt es erst mal eine Eingangsbestätigung. Es ist immer gut zu wissen, dass die Bewerbung gut angekommen ist. Diese Mail ist auch die Eintrittskarte in unser selbstentwickeltes Bewerbungs-Tool. Denn hier können die Bewerber verfolgen, in welchem Status sich ihre Bewerbung gerade befindet. Sobald die Bewerbung vollständig ist, wird sie an interessierte coseeaner weitergeleitet und kommt in die Review-Phase. Findet die Bewerbung Anklang, vergeben unsere Kollegen ein „Like“.
Ab zwei Likes wird der nächste Schritt angestoßen: Die Terminfindung startet. Zunächst stimmen sich die coseeaner untereinander ab und einigen sich auf mögliche Termine für Vorstellungsgespräche. Dann erhält der Bewerber eine Nachricht, dass wir ihn oder sie gerne kennenlernen möchten und er oder sie sich im Bewerbungs-Tool die Terminvorschläge ansehen kann. Die verbindliche Terminfindung findet komplett innerhalb des Tools statt, sodass es keine verpassten Anrufe mehr gibt, sondern eine asynchrone Kommunikation ohne Informationsverlust. Innerhalb des Tools gibt es eine Nachrichten-Funktion, über die Bewerber und coseeaner Fragen, Infos und Nachrichten austauschen können.
Dann ist der große Tag endlich da, das Vorstellungsgespräch steht an. Wir bauen unsere Vorstellungsgespräche auf einer Aufgabe auf, die unsere Bewerber als Vorbereitung auf das Gespräch im Vorfeld zuhause lösen. Bei der Lösung gibt es kein Richtig oder Falsch. Alles was wir wollen, sind vergleichbare Gespräche mit allen Bewerberinnen und Bewerbern. So stellen wir sicher, dass unsere Vorstellungsgespräche unter immer ähnlichen Bedingungen stattfinden und fair sind. Deshalb nehmen bei cosee nicht Leute aus der HR-Abteilung und C-Ebene teil, stattdessen sitzen potentielle Team-Kolleginnen und –Kollegen mit im Gespräch und beurteilen fachlich und persönlich, ob ein Kandidat ins Team passt oder nicht.
Wir hatten im Zuge der DSGVO ein Bewerbungs-Tool „von der Stange“ gekauft, um datenschutzrechtlich auf der sicheren Seite zu stehen. In der Praxis zeigte sich nach und nach, dass dieses Tool bei der Bewerbungsverwaltung mit unseren agilen Arbeitsabläufen kollidierte. Und dann haben wir bei cosee gemacht, was wir immer machen, wenn wir auf ein Problem stoßen: Wir besinnen uns auf unsere Fähigkeiten und lösen es. In diesem Fall haben wir uns sogar nicht nur auf unsere Fähigkeiten, sondern auch auf unsere guten Kontakte zur TU Darmstadt besonnen und im Rahmen eines Software Engineering Projektes (kurz SEP) die Entwicklung eines für unsere Bedürfnisse maßgeschneiderten Bewerbungs-Tools ausgeschrieben. Kurz gesagt ist ein SEP eine Kooperation zwischen Uni und Unternehmen, in der Studierende ein abgeschlossenes Projekt unter „echten“ Entwicklerbedingungen entwickeln und dafür Credit Points bekommen. (Hier erzählt Jacob von seinem Software Engineering Projekt von 2014.) Insgesamt 13 motivierte Studierende bezogen schließlich in den cosee-Räumen ihr Quartier und entwickelten, eng begleitet von Scrum Master und Product Owner, innerhalb von nur sechs Monaten das cosee-Bewerbungs-Tool in der Version 1.0.
Nach Ende des Projektes war das Tool fast fertig zum Go Live, also nahm sich ein internes Entwicklungs-Team des Tools an und brachte es auf die Version 2.0, mit der wir nun seit einigen Wochen live sind und unsere Bewerbungen verwalten! Noch sind wir in der Beta-Phase, wie jedes Produkt, das ganz neu auf dem Markt ist. Wenn dich also begeistert hat, was unser Bewerbungs-Tool so kann und du es dir direkt ansehen willst, freuen wir uns auf deine Bewerbung! Gleichzeitig bitten wir um etwas Nachsicht, falls etwas noch nicht zu 100% funktioniert. Wir arbeiten daran! Hier geht’s lang zur Job-Übersicht!